- CREA empfiehlt Frauen mit bevorstehender Krebsbehandlung vor Beginn der Strahlen- oder Chemotherapie die Fruchtbarkeit zu erhalten.

"Onkologische Behandlungen können verheerende Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben“, so laut Aussage von Frau Dr. Carmen Calatayud, Co.- Direktorin der Klinik CREA (Centro Médico de Reproducción Asistida). Daher wird Frauen mit bevorstehender Krebsbehandlung vor Antritt der Chemo- oder Strahlentherapie zur Erhaltung der Fruchtbarkeit geraten. „Der Erfolg bei der Erhaltung der Fruchtbarkeit liegt hierbei zum Großteil in der Schnelligkeit mit der agiert wird“, wobei jeder Fall einzeln zu bewerten ist. Beim Vorhandensein von Metastasen wird von einer Eierstockstimulierung abgeraten.

Unter den Folgeerscheinungen von Krebstherapien finden sich die Amenorrhoe (Ausbleiben der Mensruation) und die Verminderung der Eizellreserve, als wäre die Frau zehn Jahre älter.

Anlässlich des Weltkrebstages, der morgen stattfindet, wird von Frau Dr. Calatayud die enorme Wichtigkeit der Kommunikation und Synchronisierung zwischen Onkologe und Fertilitätsklinik beschrieben, um schnellst möglich für die Erhaltung der Fruchtbarkeit wirken zu können. Gleichzeitig soll den Onkologen bewusst gemacht werden, jene Therapien anzuwenden, die neben ihrer gleichwertigen Effektivität, so wenig wie möglich die Fertilität der Frau beeinträchtigen.

Frau Dr. Calatayud möchte jenen Frauen, die an Krebs leiden und sich ihren Kinderwunsch erfüllen möchten, Zuversicht und Hoffnung übermitteln, denn Dank der Fortschritte im Erhalten der Fruchtbarkeit, müssen an Krebs erkrankte Frauen nicht auf die Mutterschaft verzichten.

CREA (nationale Referenz der assistierten Reproduktion) ist das erste Zentrum, welches von der Verwendung der klassischen Gefriermethode abkam und die Vitrifizierung zum Aufbewahren der Embryonen bei niedrigen Temperaturen einführte, mit dem Vorteil, die intrazelluläre Kristallbildung zu vermeiden und somit Zellschädigungen zu verringern. 

„Die Technik der Vitrifizierung ermöglicht eine höhere Effektivität durch einen besseren Erhalt der Embryonen und einer höheren Implantationsrate, was mit besseren Schwangerschaftsraten gleichzusetzen ist.“

Als weitere Behandlung zur Erhaltung der Fruchtbarkeit bei Frauen steht die Autotransplantation von Ovarien zur Möglichkeit. Diese besteht aus dem Transplantieren der Eierstöcke an eine Stelle des Körpers, die weitab von dem zu bestrahlenden Körperteil liegt, um die Eizellreserve nicht zu vermindern. In Fällen vom Zurücktransplantieren des Eierstockgewebes erhält man nicht nur die Fruchtbarkeit, sondern kann zudem die endokrine Funktionalität der Eierstöcke zurückgewinnen.

Bezüglich der Erhaltung der Fruchtbarkeit beim Mann mit bevorstehender Krebstherapie, werden vor Beginn der Behandlung die Samenzellen eingefroren. Begutachtet wird das Überleben nach dem Einfrieren jeder einzelnen Samenprobe. Abhängig vom Ergebnis wird empfohlen, so viele Samenproben wie möglich einzufrieren, bevor mit der Therapie begonnen wird.

„Dank der Fortschritte dieser Techniken können wir die Fruchtbarkeit sowie beim Mann als auch bei der Frau erhalten, seien hierbei die Gründe medizinischer Herkunft oder aber um sein genetisches Erbmaterial aufzubewahren um seinen Wunsch nach Nachwuchs zu verschieben. Dank der Modernisierung bei der Erhaltung der Fruchtbarkeit, müssen Krebspatienten nicht auf ihren Kinderwunsch verzichten“, bestätigt Frau Dr. Calatayud.